Man kann mit dem Auto in die Innenstadt von Freistadt nur an einer Stelle fahren. Hinaus kommt man nur an einer festgelegten anderen Stelle .
Ich mache also erzwungenermaßen noch eine kleine Abschiedstour durch die Stadt.
es geht die Pfarrgasse hinauf, dann über den Hauptplatz zum Böhmertor |
vorbei am Goldenen Hirschen |
hindurch durch das Böhmertor mit seinen Grundmauern aus der Stauferzeit... |
...seinem Spitzbogentor, dem Rahmen für die Zugbrücke... |
...und 2 langen Mauerschlitzen für die Schwungbalken der Zugbrücke |
Durch das Böhmertor geht es hinaus aus der Stadt.
Und noch einmal tauche ich ein in das wunderschöne "Bucklige Land", das Mühlviertel. Über Bad Leonfelden will ich nach Passau fahren und zumindest eine Kirche der Mühlvierteler Gotikstrasse besichtigen.
Davon gibt es ungefähr 20. Eine besonders berühmte ich bereits mit etwa 10 Jahren zusammen mit meiner Tante besucht. Soweit ich mich entsinne, waren wir in Kefermarkt mit seinem gotischen Flügelaltar von 1497. Außerdem haben wir damals an den Rosenhofer Teichen in Sandl gebadet und uns dem Sonnenbaden hingegeben. Ganz tief drinnen erinnere ich reichlich Anstrengung. Wir mussten ja alles mit dem Bus oder zu Fuß bewältigen. Genächtigt haben wir bei den Verwandten auf dem Bauernhof. Da wo immer noch der große viereckige Esstisch steht.
Diese Erlebnisse haben sich tief in meine Erinnerung eingebrannt.
In Oberösterreich habe ich viele Birken gesehen, deren Rinde meist sehr dunkel, fast schwarz war. Im Arbeitszimmer meines Vaters hing zeitlebens ein Bild mit Birken. Ich hielt es für eine Erinnerung an seine Zeiten in Russland. Vielleicht waren es aber die österreichischen Birken, die es ihm angetan hatten. Gesprochen hat er darüber nie, aber in mir besteht seit langem eine mir unerklärliche Zuneigung zu diesen Landschaften.
Blick ins Mühlviertel |
Lust zum Verweilen kommt auf |
Hof hinter der Kirche |
Mehrere verschiedene Baustile zeichnen das Äußere der "Pfarrkirche hl. Maria Magdalena" aus. Im Inneren sind 3 gotische Flügelaltäre, 2 Seitenaltäre und ein gotisches Chorgestühl von 1522 erhalten.
Über eine Art Hochebene Hochebene nähere ich mich langsam Bad Leonfelden, nutze aber jede Gelegenheit, um einen weiteren Stopp einzulegen.
In Bad Leonfelden lasse ich es mir noch einmal gut gehen. Es gibt Kaffee, Topfenstrudel und eine gehörige Portion Schlagobers dazu. Wenn schon, denn schon, lautet meine heutige Devise.
In seinen letzten Jahren hat mein Vater gerne hier Urlaub gemacht und Freistadt nur einen kurzen Besuch abgestattet. Warum das so war, habe ich nie erfahren.
Den letzen Halt lege ich an einem Feld mit ein paar vereinzelten Kornblumen ein. Dank der unzähligen Unkrautvernichter gehören sie zu den Pflanzen, die man nur noch mit viel Glück einmal entdecken kann. Die tolle Leuchtkraft dieser Blüten ist nicht zu übersehen.
Und nun geht es wirklich in Richtung Passau und dann ab nach Hause - obwohl - ein wenig zu Hause fühle ich mich hier auch.
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