Sonntag, 9. Juli 2017

Pöstlingberg- Ars electronica- Schloss- Domfest


Heute ist Himmelfahrtstag. Von dem feuchtfröhlichen Treiben, wie ich es aus Deutschland kenne, entdecke ich hier keine Spur. Es ist wunderbar ruhig in der Stadt und auch rundherum in der Natur.
Eine Strassenbahn fährt direkt vom Hauptplatz aus bis nach oben auf den Pöstlingberg, der seit mehr als 110 Jahren eine Linzer Attraktion darstellt.
In teilweise revitalisierten alten Wagen fährt man über 4km und überwindet einen Höhenunterschied von 255 Metern in 20 Minuten.
Die Grottenbahn auf dem Berg habe ich mit etwa 10 Jahren kennengelernt. Der Zwerg am Wegesrand lockt immer noch reichlich Besucher in seine Märchenwelt.



Der allgegenwärtige Heilige Nepomuk mit seinem Strahlenkranz begegnet einem in Oberösterreich auf Schritt und Tritt.



Die Pöstlingbergkirche ist eine spätbarocke Wallfahrtskirche, wurde 1786 eingeweiht und 1964 von Papst Paul VI. zur Basilica minor erhoben. Deswegen nennt sie sich:
"Basilika zu den Sieben Schmerzen Mariä".


Innenraum der Kirche


Traditionsgaststätte auf dem Pöstlingberg


beim "Jindrak" hoch über Linz lasse ich mich gerne verwöhnen


bergab nach Linz

Durch Wald und über Wiesen gehe ich zu Fuss nach Linz. Eigentlich wollte ich ja mein Rückfahrticket mit der Pöstlingbergbahn nutzen. Das tolle Wetter hat mich verführt und glatt vergessen lassen, dass es recht steil nach unten geht. Morgen werde ich wohl nicht so lange herumwandern...

Kaputt, aber mit einer Eisportion gestärkt, erreiche ich das Ars Electronica. Auch dorthin wollte ich schon seit Jahren.




Ich verspreche mir Interessantes von einem simulierten Flug durch den Weltraum.  Leider nuschelt der Kommentator derartig, dass nicht nur ich sehr wenig verstehe. Er spricht ohne Mikrofon, nicht in Richtung Publikum, eher zu den Bilder hin oder in Richtung Fussboden. Schade.

Ohne Führung bleiben mir die Geheimnisse des Museums insgesamt eher verschlossen, zumal ich auch nicht der große Techniker bin. Ich bin aber zu müde von dem langen Tag, als dass ich mich hinsetze und auf die nächste Führung warte.
Lieber mache ich noch einen Spaziergang am Linzer Schloss vorbei und gehe dann in Richtung Hauptplatz.


die Donau im Abendlicht

In frühen Zeiten stand hier ein römisches Kastell, genannt Lentia. Die erste bekannte Erwähnung stammt aus dem Jahre 799, als "Burg zu Linze" in einer Schenkungsurkunde .
Kaiser Friedrich III. ließ 1477 die Burg in ein Schloss umbauen und residiert hier 4 Jahre lang.
Kaiser Rudolph II. baute aus und um, vor allem entstand nun das große Rudolphstor.
Nachdem das Schloss unter bayrischer Pfandherrschaft war, erfolgte 1626 die Belagerung durch aufständische Bauern.
Im Franzosenkrieg war es ein Lazarett, 1800 ging hier der Stadtbrand los, dem auch Teile des Schlosses zum Opfer fielen.
1811 wurde es Provinzialstrafhaus und dann 100 Jahre lang -bis 1945- Kaserne.
1963 war der 10-jährige Ausbau zum oberösterreichischen Landesmuseum mit angeschlossener Restauration beendet.
Was für eine bewegte Geschichte!

Blick vom Schloss in Richtung Mühlviertel und auf die Nibelungenbrücke

Blick über die Stadt vom Schloss aus

Innenhöfe

Irgendwo hier steht auch die Kaisereiche, die zu Kaiser Franz- Josefs 60-jährigem Regierungsjubiläum gepflanzt wurde.

das Rudolphstor von 1604 ist das Haupttor zur Stadt hin

das Nibelungenschiff auf dem Vorplatz

Die Säule mit einem Schiff auf ihrer Spitze steht auf dem Vorplatz, fast neben dem Rudolphstor. Sie soll an die sagenhafte Donaufahrt der Nibelungen erinnern.
Die Personen stellen König Gunther und mit dem Spielmann Volker von Alzey dar. Es soll eine Verbindung zu einer sagenhaften Donaufahrt der Nibelungen herstellen. Allerdings kenne ich mich mit der Nibelungensage nicht recht aus und die Verbindung von Linz hierzu scheinen mir teilweise sehr konstruiert zu sein.


Blick vom Rudolphstor abwärts in die Hofgasse

wie überall gibt es auch hier Leerstand


der Hauptplatz- immer wieder schön.


Aber der Tag ist noch jung und so gehe ich noch einmal die Landstrasse hoch, bis ich zum Dom abbiege, wo gerade ein Fest mit viel Musik stattfindet. Es gibt reichlich zu essen, und ich habe Hunger.
Der "Beste Grillräucherer Österreichs" lockt mich an und ich bestelle mir einen wohlschmeckenden Hamburger. Wohlschmeckend aber erst, als ich die angekokelten Teile abgeschabt habe... Gut, dass ich keine Grillrippchen genommen habe! Die sind kohlrabenschwarz verbrannt und mir wird ganz übel, als ich sehe, dass die Leute ohne zu Murren daran herumknabbern.
Zur Belohnung für die vielen Schritte, die ich heute geschafft habe, gönne ich mir noch einen leckeren Crepe und zum krönenden Abschluss des Tages eine Kugel Gojieis.


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